Ja, die Bücher der öffentliche Bücherschränke dürfen Sie einfach so mitnehmen: Wann und wieviel Sie wollen! Und das Ganze völlig umsonst! Zurückbringen ist auch nicht nötig. Einfach mitnehmen, lesen und freuen. Besser geht es nicht…
Diese Bücher sind anonyme Geschenke Ihrer Mitmenschen. Bevor diese völlig ignoriert im heimischen Bücherschrank versauern, könnten diese doch anderen Menschen eine Freude machen. Unter Umständen sucht ein Mitmensch genau dieses Buch schon lange, und wird in den Buchläden nicht mehr fündig. Können Sie sich seine Freude vorstellen, wenn er genau dieses Buch umsonst im Bücherschrank findet…?
Sollten Sie also Bücher zu Hause haben, in die Sie lange nicht mehr hineingeschaut haben, stellen Sie diese doch einfach in den Bücherschrank. Doch halt! Vorher sollte man überprüfen, ob das Buch wirklich einen Interessenten finden kann. Befindet es sich bereits in Selbstauflösung, ist die Altpapiertonne der bessere Aufenthaltsort. Auf diese Weise wird zumindest der enthaltene Zellstoff Rohstoff neuer Bücher. Versetzen Sie sich auch in die Situation des Interessenten: Könnte dieses Buch jemanden interessieren? Wenn ja, dann bitte in kleinen Grüppchen einsteigen; der Platz ist schließlich begrenzt. Häufige Besuche fördern die Bewegung, auch beim Bücherbestand.
Und wovon sollen die Buchhandlungen leben? Sicherlich stellen die Bücherschränke eine unschlagbare Preiskonkurrenz dar. Neuerscheinungen hingegen werden kaum im Bücherschrank landen. Beratung und Service rund ums Buch ist der natürliche Vorteil der Buchläden. Dieser kann nicht umsonst sein. Der Verkaufserlös kommt vielen Beteiligten zugute: Autoren, Verlagen, Druckereien, Buchhandlungen und dem Fiskus. Der Verteilungsschlüssel in dieser Produktionskette ist jedoch ein eigenes Thema. Wieviel verdient wer an einem Buch? Jedes Buch des öffentlichen Bücherschrankes stammt ursprünglich aus der Buchhandlung. Neue Bücher aus Papier können nur auf diesem Weg den Weg in die weite Welt antreten.
Nicht jeder kann oder will sich neue Bücher leisten. Bücher sind jedoch Kultur. Ein kostenloses Buch liest man eher als Bücher für die man zahlen muß. Dieser sehr einfache Einstieg in die Literatur kann das Interesse am Lesen fördern. Ein Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen, hat noch niemanden geschadet. Das Angebot ist breit gefächert, sodaß für jeden etwas dabei sein sollte. Und wenn nicht heute, dann beim nächsten Besuch.
Wie beim Schlußverkauf bleibt immer ein Teil der Bücher dauerhaft liegen. Kostenlose Bücher, die absolut keiner will, gehören nur leider in den Müll. Diese unangenehme Aufgabe ist selbsterklärte ehrenamtliche Aufgabe der Bücherpaten. Nur mit diesem „Blindflug“ (Ich kann es zwar nicht sehen, es muß aber sein) kann Platz für Neuzugänge geschaffen werden. Hier eine perfekte objektive Auswahl zu treffen, ist unmöglich. Vom Einsatz der Bücherpaten hängt jedoch der dauerhafte Erfolg eines Bücherschrankes ab. Hier hilft nur: Augen zu und durch…
Übrigens: Wer vom einfachen Bücherschrankbesuch noch nicht genug hat, der sollte auf der Website bookcrossing.de nachschauen. Hier wird die Weltreise einzelner ausgewählter freier Bücher online nachverfolgbar. Diese Bücher sind speziell gekennzeichnet und mischen sich wild unter die anderen Bücher der Bücherschränke.
In Wolfsburg gibt es folgende öffentliche Bücherschränke:
- Wendschott (Stadt Wolfsburg, Einmündung Alte Schulstraße – Wendenstraße)
- Vorsfelde (Stadt Wolfsburg, St. Petruskirche, östliche Seite)
- Reislingen (Stadt Wolfsburg, St. Markus, unter dem Vordach links neben dem Haupteingang)
- Neuhaus (Burg Neuhaus, rechts am Beginn der Zufahrt)
- Hehlingen (TSV Hehlingen, Mehrzweckhalle, Am Beginn des Parkplatzes)
- Nordsteimke (SV Nordsteimke, Sportzentrum Steinbeker Straße, Am hinteren Ende des Parkplatzes)
- Detmerode (Stadt Wolfsburg, Einkaufszentrum, südwestlicher Ausgang)
- Fallersleben (Stadt Wolfsburg, Westerstraße, Am Zunftbaum)