Sie ist weg…!

Wo ist die Telefonzelle...?

Wo ist die Telefonzelle…?

Die Zeiten ändern sich. Die Technik entwickelt sich fort und mit ihr unser Alltag. Anfang der 1990er-Jahre wurde das mobile Telefonnetz aufgebaut. Was anfangs noch teuer war, wurde mit der Zeit immer günstiger und damit für jedermann erschwinglich. Heute kann man mit Sprachvolumenpaketen für wenige Euro monatlich mobil pro Minute günstiger telefonieren als früher im Festnetz. Die Bedienung ist besonders bei Seniorenhandys denkbar einfach. Als Klapphandy passen sie unfallfrei in jede Hosentasche, während Smartphones meist zu groß dafür sind. Im Gegenzug bekommt man hier viel mehr Funktionen. Dies sind vollwertige Mobil-Mini-Computer für die Jackentasche. Telefonieren ist hier eher zur Randfunktion geworden. Fast jeder Bundesbürger hat heute mindestens ein Handy.

Bei dieser weiten Verbreitung ist es grundsätzlich nachvollziehbar, daß die Deutsche Telekom flächendeckend Telefonzellen abbauen möchte. Nur an besonders exponierten und frequentierten Stellen werden wir diesen Telekommunikations-Dinosaurier noch bis auf unbestimmte Zeit antreffen. Ich erwarte jedoch, daß die Politik hier neben der stillschweigenden Demontage-Erlaubnis gleichzeitig auch den Bürger deutlich und offensiv auf die Folgen Ihrer eigenen Entscheidung hinweist. Ohne diese offensive Informationspolitik läßt man den Bürger eiskalt auflaufen. Verantwortungsvolles Handeln sieht anders aus! Die Telekom sollte hier unterstützen.

Nicht jeder Bundesbürger möchte allerdings ein Handy besitzen. Gerade Senioren schwören auf das gute alte Festnetztelefon. Unterwegs gibt es doch sicher notfalls immer jemanden mit Handy oder die gute alte Münz-Telefonzelle, …irgendwo. Das kann mit obiger Entwicklung jetzt zur bösen Falle werden. Dabei muß es nicht gleich um Leben oder Tod gehen. Ein verpaßter Arzttermin, oder Bahnanschluß etc. reicht um Sorgen heraufzubeschwören. Spät abends oder nachts findet sich dann u.U. eben gerade kein Telefon mehr!

Aus diesem Grunde empfehle ich diesen Mitmenschen, sich jetzt unbedingt ein funktionierendes Handy (mit SIM-Karte) anzuschaffen! Wenn man die Wohnung verläßt, gehört es heute wie der Schlüsselbund, der Geldbörse bzw. Brieftasche und dem Regenschirm unterwegs zur persönlichen Grundausstattung.

Das Handy braucht nur etwas Zuwendung in Form eines gelegentlichen Telefonats; einmal in zwei Monaten ein kurzes Telefonat bei regelmäßigem Gang zur Steckdose zwecks Aufladen des Akkus sollte reichen. Andernfalls geht der Telefonnetzbetreiber davon aus, daß das Handy in der Schublade versauert und deaktiviert den Zugang zum mobilen Telefonnetz; oder dem Akku geht die Puste aus. Eine Reanimierung ist fällig. Geräteanzeigen, auch ohne SIM-Karte Notrufe zu ermöglichen, sind Falschmeldungen, neudenglisch Fake-News.

Die Zeiten der Telefonzelle sind jedenfalls gezählt…unsere ist schon weg!

Beschlußvorlage

Antwort Telekom

Antwort WOBcom

Antwort Ortsbürgermeister